Bahnhof Zoo im eigenen Heim!

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 Bei vollem Hause in den Redoutensälen in Linz fand letzten Mittwoch die Podiumsdiskussion des OÖ Familienbundes zum Thema Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen statt. „Mit Experten aus dem Bereich der Suchtprävention, der Medizin, der Polizei und der Politik versuchten wir, möglichst unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik zu geben“, sagt OÖ Familienbund Landesobmann LAbg. Mag. Thomas Stelzer.

 

Bedeutung von Familie und Erziehung …

Christoph Lagemann, Leiter des Institutes für Suchtprävention, betont in seinem Referat die große Rolle, die die Familie bei der Vorbeugung von Süchten spielt. Bei vielen Süchtigen gäbe es auch Defizite im familiären Umfeld. Selbstverständlich ist die Familie nicht der einzige Faktor, jedoch ein sehr bedeutender. Der Schlüssel ist, dass Eltern und Kinder bereits von Geburt an eine stabile Bindung zueinander aufbauen. Kinder brauchen das Gefühl von Geborgenheit, Anerkennung und Liebe. Kinder und Jugendliche zu selbstbewussten, kritischen Menschen zu erziehen, sei besonders wichtig.

 

Keine Ahnung was bei Drogenmissbrauch eigentlich passieren kann …

Dr. Bernhard Lindenbauer, Oberarzt an der psychiatrischen Abteilung der Landesnervenklinik Wagner Jauregg, hebt hervor, wie unaufgeklärt viele der Suchtpatienten sind. Oftmals hätten die Patienten überhaupt keine Ahnung, welche Auswirkungen Suchtmittel überhaupt haben. Die intensive, rechtzeitige Aufklärung in Schulen, Vereinen und vor allem in Familien, muss verstärkt vorangetrieben werden. Es wird auch in der Medizin verstärkt versucht, die Ursachen von Suchtmittelmissbrauch und -abhängigkeit zu eruieren. Es reicht nicht, nur die Symptome zu behandeln.

 

clever & cool“ bleiben mit der Polizei …

Mag. Dr. Alois Lißl, Sicherheitsdirektor der Oö. Polizei, spricht von großen Dunkelziffern beim Drogenmissbrauch. So ist nur ca. 1% aller Suchtdelikte polizeilich erfasst. Deshalb wird auch bei der Exekutive der Fokus seit einigen Jahren verstärkt auf die Prävention und somit auf die direkte Ursachenbekämpfung gelegt. Die Polizei und das Institut für Suchtprävention riefen deshalb das Programm „clever & cool“ ins Leben. Es handelt sich dabei um ein ganzjähriges Projekt an Schulen bei dem SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern gemeinsam das Thema Sucht und die damit zusammenhängende Problematik erarbeiten.

 

Der Sucht einen Riegel vorschieben …

Die Politik in Oberösterreich beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Sucht. Ein großes Gefahrenpotential sieht Ö Familienbundpräsident LAbg. Mag. Bernhard Baier bei den „legalen“ Süchten, wie etwa der Spielsucht. „Rund 64.000 Personen in Österreich legen ein problematisches bzw. ein pathologischen Spielverhalten an den Tag. Dies besagt die aktuelle Österreichische Studie zur Prävention der Glückspielsucht. Das größte Gefährdungspotential besitzen Glückspielautomaten, gefolgt von Sportwetten“, sagt Baier. Der OÖ Familienbund-Landesobmann Stelzer ist einer der Initiatoren der neuen, verschärften Regelungen des Oö. Wettgesetzes. „Mit unserem Vorhaben setzen wir einen klaren Schritt für mehr Spielerschutz und mehr Schutz für die Jugendlichen. Wir schieben der Spielsucht in Oberösterreich einen Riegel vor“, so Stelzer.

 

Buchtipp

Detaillierte Informationen zum Thema Suchtprävention kann man in dem Elternhandbuch „Wie schütze ich mein Kind vor Sucht“ nachlesen. Es ist beim OÖ Familienbund um 2,- Euro erhältlich. Nähere Infos und Bestellungen unter office@ooe.familienbund.at oder 0732 / 60 30 60.

 

Bildnachweis: Honorarfrei.Ronald Posch.

Im Bild v. l.: Oberarzt Dr. Bernhard Lindenbauer, Oö. Sicherheitsdirektor Mag. Dr. Alois Lißl, Leiter Institut Suchtprävention Christoph Lagemann, OÖ Familienbund GF Mag. (FH) Simone Schleifer, Ö Familienbundpräsident LAbg. Mag. Bernhard Baier, OÖ Familienbund Landesobmann LAbg. Mag. Thomas Stelzer

 

Markus Aspalter

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | OÖ Familienbund
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