OÖ Familienbund Obmann, Mag. Martin Hajart fordert Altersbeschränkung: Social Media erst ab 14 Jahren.
Mobil sein heißt heute für viele Kinder nicht mehr zwingend mit dem Fahrrad oder Roller durch den Alltag zu düsen. Im Schnitt beginnt mit zehn Jahren vielmehr der Eintritt in die mobile, digitale Welt. Mit dem Handy zieht ein „Begleiter“ ins Kinderzimmer ein, dem von vielen Experten gleichermaßen Fluch und Segen attestiert wird. Einerseits fördert die neue Möglichkeit der Erreichbarkeit auch die Selbstständigkeit junger Menschen, anderseits prasseln über die diversen Social Media Kanäle ungefiltert Informationen auf den Nachwuchs ein, mit denen dieser nicht entsprechend umgehen kann. Insbesondere mit Blick auf den Amoklauf in Graz fordert OÖ Familienbund Obmann Martin Hajart nun deutlich mehr Kontrolle für Facebook, Instagram, Snapchat und TikTok.
Keine digitale Gewalt im Kinderzimmer
„Es braucht in Österreich dringend eine Altersbeschränkung bis 14 Jahre für Social Media – reine Messengerdienste ausgenommen. Kinder und Jugendliche sind in virtuellen Räumen unterwegs und werden dabei mit Dingen konfrontiert, die nicht altersadäquat sind. Von sexualisierter Gewalt, überhaupt Gewaltverherrlichung, Mobbing, Hass, Hetze – alles Dinge, die wir von Kindern bestmöglich fernhalten müssen“, ist Hajart überzeugt.
Aktuell würde mit diesem Thema viel zu leichtfertig umgegangen werden. Hajart: „In ganz Europa sind wir da bislang nicht konsequent genug gewesen. Aber am Beispiel Australien, wo Jugendliche künftig erst ab 16 Jahren soziale Medien nutzen dürfen, zeigt sich, dass mehr Kontrolle möglich und eben auch sinnvoll ist.“
Tech-Konzerne in der Verantwortung
Acht Stunden Bildschirmzeit sind heute bei Jugendlichen keine Seltenheit. „Problematisch wird es, wenn die sozialen Netzwerke und deren oft grob bedenklichen Inhalte plötzlich den Mittelpunkt des Lebens darstellen und andere Bereiche vernachlässigt werden. Dann muss man gegensteuern“, so Hajart.
Bezüglich der Schaffung entsprechender Kontrollmechanismen sieht der OÖ Familienbund Obmann die großen Tech-Konzerne in der Pflicht: „Da wird ein Milliarden-Geschäft gemacht, oft eben auch auf Kosten der Gesundheit unserer Kinder. Diese Unternehmen sind verantwortlich für ihre Inhalte und müssen auch für entsprechende Kontrollen sorgen. Bei einem Nichteinhalten braucht es hohe Strafen.“
Bildnachweis: Andreas Schleifer / OÖ Familienbund