Väter im Hürdenlauf

Väter im Hürdenlauf

Karenz unabhängig von gemeinsamen Haushalt machen und Gender Pay Gap schließen

 

Wien/St.Pölten (OTS) - Der Österreichische Familienbund hat 2019 eine qualitative Untersuchung durchgeführt, um der Frage nachzugehen, wie die partnerschaftliche Erziehung nach der Scheidung respektive der Trennung funktionieren kann, wie wichtig das den Vätern und auch den Müttern ist und wie die aktuellen Rahmenbedingungen dafür sind.


Zu diesem Zweck wurden Intensivinterviews mit 26 Vätern, 8 Müttern und Personalverantwortlichen von 8 Unternehmen durchgeführt. „Die qualitative Forschung ist eine Methode in der Wissenschaft, um nicht standardisierte Daten zu erheben und auszuwerten. Dabei wird meist eine kleine, nicht repräsentative Stichprobe herangezogen, mit dem Ziel, tiefere Einblicke in deren Entscheidungskriterien und Motivationsstrukturen zu gewinnen“ erklärt die Untersuchungsleitende Mag. Angelika Killmann.


„Väter wollen ihre Rolle aktiv und präsent anlegen: Zeit mit dem Kind verbringen, gemeinsame aktiv sein, einen guten Gegenpol zum mütterlichen Einfluss darstellen, partnerschaftliche Beteiligung leben. Den idealen Vater  - hier sind sich Mütter und Väter einig - zeichnet vor allem aus: Er ist liebevoll, für die Kinder da, nimmt sich Zeit, übernimmt Verantwortung, ist ein gutes Vorbild, in der Erziehung konsequent und pflegt ein harmonisches Verhältnis zur Kindesmutter“, berichtet die Psychologin, die betont, dass eines eindeutig aus der Befragung hervorgegangen ist: „Vater zu sein bedeutet auch, Vorbild und Rollenmodell zu sein. Nur 4 % der befragten Väter geben an, dass ihr eigener Vater keinen Einfluss auf ihre eigene Vaterrolle hat.“ „Männer wie auch Frauen und auch die Personalverantwortlichen in Unternehmen, sagen, dass auch Väter in Karenz gehen können sollen und stehen Lösungen dafür offen gegenüber.“


Die Anspruchnahme des Kinderbetreuungsgeldes teilt sich wie folgt auf: 98.9124 Frauen haben eine der beiden möglichen Varianten des Kinderbetreuungsgeldes bezogen. Dem gegenüber stehen 3.084 Männer (Quelle: BKA,, 16.9.2019) „Die Hürden für eine stärkere Väterbeteiligung sind vielfältig, doch nicht unüberwindbar“, erklärt Familienbund-Präsident Mag. Bernhard Baier, der betont, dass der Fokus vom Familienbund immer auf dem Kindeswohl liegt. Die Synergie beider Elternteile ist optimal für die Entwicklung des Kindes. Um das zu bewerkstelligen, brauchen wir mehr Väter in der aktiven Vaterrolle und ein weiteres Aufbrechen der Geschlechterrollen“, ist Baier überzeugt, der dafür eintritt, die „Gender Pay Gap“ zu schließen: „Solange Männer mehr verdienen, können es sich Familien schlichtweg nicht leisten, dass der Vater in Karenz geht.“ Auch soll, so Baier, der gemeinsame Haushalt als Bedingung für die Karenz wegfallen: „Dieser Passus diskriminiert Väter, die sich trotz Trennung gerne intensiv ihrem Kind widmen möchten.“ Und auch für eine verstärkte Information der Unternehmen über die Vorteile einer aktiven Väterpolitik, plädiert der Familienbund-Präsident: „Gute Fachkräfte werden zunehmend dringender benötigt. Wer gute Mitarbeiter gewinnen und halten möchte, muss familienfreundlich agieren.“
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Rückfragehinweis:
Österreichischer Familienbund
Marietheres van Veen
Pressesprecherin
++43 664 3824285
presse@familienbund.at
www.familienbund.at

 

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